Die Wasserburg Kapellendorf einige Kilometer östlich von Weimar ist eine Burg mit Jahresringen. Den hochmittelalterlichen Kern bildet eine nahezu kreisrunde Burg des Hochmittelalters. Hohe Mauern umschlossen einst einen kleinen Burghof mit mächtigem Bergfried. Später wurde eine Kemenate ergänzt, ein mehrgeschossiger beheizbarer Wohnbau.
Um die ursprüngliche Anlage herum wurde im Spätmittelalter eine größere Ringburg errichtet. Geschützt wurde sie durch einen Wassergraben und mehrere Wehrtürme. Die Stadt Erfurt nutzte die Burg als einen ihrer Außenposten. Mit deren Hilfe sicherte sie sich ihre wirtschaftlichen Grundlagen im weiteren Umland.
Nachdem die Wasserburg Kapellendorf an das Herzogtum Sachsen-Weimar gefallen war, diente sie als Sitz des Amtes Kapellendorf. Ämter waren die kleinsten Verwaltungseinheiten eines Herzogtums. Im Amtssitz wurden die wirtschaftlichen Einkünfte verwaltet, in minder schweren Fällen wurde hier auch Recht gesprochen. An diese Nutzung erinnert das Justiz- und Rentamt.
Im 18. Jahrhundert einstand im Außenring der Burg ein kleiner Schlossbau. Er sollte als standesgemäßer Witwensitz einer Herzogsgattin dienen. Diese starb jedoch vor der Fertigstellung, und der Bau blieb unvollendet.
Die Burganlage ist heute als Ausflugsziel und Veranstaltungsort beliebt. In der Kemenate befindet sich ein von den Geschichtsmuseen der Stadt Erfurt betriebenes Burgmuseum.
